Im August beginnt die Erntezeit für Holunderbeeren, auch Fliederbeeren genannt. Sie erstreckt sich bis weit in den September hinein. Du kannst jetzt also jede Menge reifer Beeren finden.
Es ist sinnvoll die leckeren Früchte früh zu ernten, da die Vögel sonst oft flinker sind. Heute waren auch einige Amseln stark empört, als ich ihnen Konkurrenz am Holunderbusch machte.
Holunderblüten und -beeren sind ein traditionelles Mittel gegen Fieber, Schnupfen und Husten. Der Saft ist, gut erwärmt, dabei besonders wohltuend, schmeckt aber auch einfach so oder als fruchtige Grießsuppe sehr, sehr lecker.
Wenn Du Fliederbeersaft erhitzt ist er besonders wirksam, wenn gerade eine Erkältung im Anmarsch sein sollte. Dann kannst Du den Infekt „ausschwitzen“. Auch Schleim, der sich in den Nasennebenhöhlen oder den Bronchien festgesetzt hat, wird durch heißen Fliederbeersaft etwas gelöst.
Holunderbüsche findest Du in Parks und an Wegrändern in der Natur. Vermeide die Nähe zu vielbefahrenen Straßen. Für das Abribbeln der Beeren solltest Du Dir jedoch 1-2 Stunden Zeit einplanen, zumal Du es gründlich machen musst und keine noch grünen oder roten Beeren in den Saft sollen. Am besten ist es, wenn Du es nicht alleine machst oder jemanden zum unterhalten dabei hast. Ein Hörspiel oder eine gute Radiosendung sind auch eine schöne Begleitung.
Zutaten für ca. 1 l Fliederbeersaft:
Beeren von ca 60 Dolden
Pro Kilo Beeren etwa 250ml Wasser
Zucker
Zubereitung:
Die Dolden gut waschen und die Beeren abribbeln. Rötliche und grünliche Beeren aussortieren.
Alle Beeren in einen Topf füllen und pro Kilo Beeren 250 ml Wasser hinzufügen.
Das Ganze ca 15-20 Minuten köcheln.
Die Masse durch ein feinmaschiges Sieb in einen zweiten Topf pressen. Alternativ kansnt Du auch ein Abseihtuch verwenden.
Pro Kilogramm Beeren, je nach Geschmack, 100-200g Zucker hinein rühren und den Saft erneut aufkochen, dann mit mindestens 80° durch einen Trichter in heiß ausgespülte Flaschen füllen. Diese sofort mit Gummideckeln oder dichten Schraubverschlüssen verschließen. So bleibt der Holunderbeersaft einige Monate haltbar.
Er kann heiß oder kalt verdünnt mit Wasser getrunken werden.
Tipps:
– Ernte nur vollständig durchgefärbte Dolden.
– Ernte mit der Schere die komplette Dolde mitsamt des Fruchtstiels.
– Unreife Holunderbeeren sind giftig und müssen herausgepflückt werden.
– Die rohen Früchte nicht naschen. Sie schmecken nicht und in größeren Mengen wirkt auch ein enthaltener Giftstoff, der sich erst nach dem Kochen zersetzt, roh aber zu Übelkeit führen kann.