Die meisten Rezepte aus der französischen Küche sind nicht dafür berühmt vegan zu sein. So auch die Pissaladière, das ist eine Art Fusion aus Zwiebelkuchen und Pizza. Mit Oliven und Sardellen ergibt sich eine deftige Mahlzeit mit tiefen, aufregenden Aromen.
Das Beste: mit meinem Rezept könnt Ihr die französische Pissaladière ganz einfach vegan backen. Originalgetreu, mit meinen selbstgemachten, veganen Sardellen auf Zwiebeln und einem fluffigen Hefeteig. Vegane Pissaladière, wie das Original, ohne Einbußen im Geschmack.
Was ist eine Pissaladière genau?
Die Pissaladière ist eine Spezialität aus der südfranzösischen Küche. Genauer gesagt ein französischer Zwiebelkuchen, mit Ursprung in der Provence.
Bei einer Pissaladière handelt sich um eine herzhafte Tarte, die entfernt an Pizza erinnert, jedoch ohne Sauce auskommt und stattdessen mit aromatisch mit Kräutern karamellisierten Zwiebeln, Sardellen und Oliven belegt wird. Sie hat einen intensiven, würzigen Geschmack, der von der Kombination der süßen Zwiebeln mit den salzigen Sardellen und Oliven geprägt wird.
Die Sardellen mache ich vegan aus Auberginen
Die köstliche französische Sardellen-Zwiebeltarte habe ich in diesem Rezept mithilfe meiner Auberginensardellen veganisiert. Auf der französischen Zwiebeltarte paart sich das salzig-saure Umami-Aroma der veganen Sardellen dabei wunderbar mit der saftigen, leicht karamellig schmeckenden Zwiebelschicht und den bissfesten schwarzen Oliven.
Die Pissaladière hat ihren Ursprung in der Provence
Wo kommt die Pissaladière eigentlich her?
Die Pissaladière ist eine Spezialität aus der Provence in Südfrankreich, insbesondere aus Nizza (Pissaladière Niçoise), doch sie ist über die Stadt hinaus bis nach Italien verbreitet.
Inzwischen erfreut sich dieser französische Zwiebelkuchen jedoch auch weltweit immer größerer Beliebtheit.
Dieses Gericht ist eng mit der Mittelmeer-Küche verbunden und repräsentiert die typischen Zutaten und Aromen der Provence: Oliven, Sardellen, Zwiebeln und Kräuter. In der Provence wird die Pissaladière häufig als Vorspeise oder Snack gereicht. Dazu gibt es oft ein Glas Roséwein.
Zeit die französische Küche zu veganisieren
Alle wissen: die französische Küche ist hoch geschätzt und berühmt, jedoch wirklich nicht für vegane Speisen. Daher ist es höchste Zeit das eine oder andere Gericht zu veganisieren!
Ich habe letztes Jahr für einige Wochen gehobene vegane Menüs in einer Künstler*innenresidenz in der Provence gekocht und in Menerbes auch einen veganen Käseworkshop gegeben.
Da ich bekanntlich eine Vorliebe regionale und saisonale Zutaten habe, habe ich mich in der Vorbereitung dafür mit der provenzalischen Küche auseinander gesetzt. Und dabei unter anderem dieses leckere Rezept entwickelt. Ich hatte meine rein pflanzliche Pissaladière dann auch in Frankreich zubereitet und eine der Gäste, die wohl sehr gerne und regelmäßig die original Pissaladière isst sagte, das sei eine der besten, die sie je gegessen hat. Einige Tage zuvor hatte sie noch leicht naserümpfend die Teilnahme an meinem veganen Käseworkshop abgelehnt. Das hat sie nach dem Genuss meiner Zwiebeltarte dann auch bereut, was mich besonders gefreut hat.
Mit meiner Variante der Pissaladière schmeckt’s wie in Frankreich!
Du suchst mehr vegane, französische Rezepte?
Du liebst die französische Küche? Dann probiere doch einmal diese veganen Rezepte von mir aus:
- Zwiebelsuppe, französische Art – Soupe à l’oignon vegan
- Galette – vegan – herbstlich belegt mit Pflaume, Beete und Kürbis
- Gestürzte Cherrytomaten-Tarte mit Basilikum
- Quiche Lorraine – mein veganes Rezept
- Petit Fours – köstliches, französisches Feingebäck
- Macarons mit Himbeer-Ganache- und Schoko-Füllung
Zeige mir gerne Deine vegane Pissaladière
Folge mir gerne auf Instagram oder Facebook. Und ich freue mich riesig, wenn Du meine Pissaladière zubereitest und ein Foto davon postest, auf welchem Du meinen Account markierst. Denn ich finde es immer richtig toll und aufregend zu sehen, wie meine Rezepte in anderen Küchen zubereitet wurden!
Pissaladière – die Zubereitung in Bildern
Hier zeige ich Dir Schritt für Schritt auf Fotos, wie man die Pissaladière zubereitet. Danach geht es direkt weiter mit dem Rezept.
Zutaten für 1 Blech, 4 große Portionen Pissaladière:
Pissaladière-Teig:
400 g Mehl
1 EL Seitan-Fix (optional, der erhöhte Glutengehalt macht den Teig jedoch luftiger)
2 TL Salz
1 Pkg Trockenhefe
1 TL Zucker
2 EL Olivenöl
Ca. 250 ml lauwarmes Wasser
Veganes Pissaladière-Topping:
1,5 kg Zwiebeln, in Streifen
2-3 Zweige Thymian
3 Knoblauchzehen
1 EL weißer Balsamico
Olivenöl
Salz
Ca. 100 g vegane Sardellen
1 handvoll schwarze Oliven, entkernt
Zubereitung:
Hefeteig herstellen:
- Trockenhefe in eine Schüssel geben. Den Zucker einrühren. Etwa 50 ml lauwarmes Wasser hinzugeben und untermengen. Das Wasser ist lauwarm, wenn es sich weder kalt noch warm anfühlt, also Körpertemperatur hat. Es darf nicht über 40° warm sein, damit die Hefe nicht zerstört wird.
- Die Hefe nun 15 Minuten gehen lassen.
- Mehl, Seitan-Fix, Salz und Olivenöl vermengen.
- Sobald die Hefe schön aufgegangen ist, diese in das Mehl einkneten.
- Nach und nach lauwarmes Wasser einkneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist, der nicht an den Fingern klebt. Sollte der Teig zu feucht sein, noch etwas Mehl hinzu geben.
- Abgedeckt an einem warmen Ort für eine Stunde gehen lassen.
- Anschließend auf bemehlter Arbeitsfläche ausrollen und auf ein Backblech mit Backpapier geben.
Zwiebeltopping vorbereiten:
- Während der Teig für die Pissaladiere geht, etwas Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen.
- Die Zwiebeln hinein geben und anbraten, bis sie weich, glasig und goldgelb geworden sind. Sie sollten dabei nicht zu braun werden. Während des Bratens gelegentlich umrühren.
- Die ganzen Knoblauchzehen, Thymianzweige, Balsamico und etwas Salz hinzu geben.
- Nun einen Deckel auf die Pfanne geben und die Zwiebeln für 30 Minuten auf kleinster Flamme garen lassen. Hin und wieder umrühren.
- Dann den Deckel abnehmen und weitere 15 Minuten köcheln, auch dabei ab und zu umrühren.
Vegane Pissaladière belegen und backen:
- Während des Ausrollens des Teigs die Zwiebeln abkühlen lassen.
- Den Ofen auf 220° Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Die gebratenen Zwiebeln auf dem Teig verteilen.
- Darauf die veganen Sardellen auslegen. Hierbei ein Zick-Zack-Muster in Form von aneinander gereihten Rauten bilden.
- Jede Rautenmitte mit einer Olive bestücken.
- Für 25-30 Minuten im Ofen backen, bis die Pissaladière goldbraun und knusprig ist.
- In Quadrate schneiden und genießen.
Guten Appetit!