Eat your Enemies! Wo Rhabarber geschmacklich auf Spargel trifft, da ist die Rede von ihm: dem japanischen Staudenknöterich. In diesem Rezept habe ich die invasive Wildpflanze herzhaft zubereitet: Gegrillter Japanischer Staudenknöterich, serviert mit einem aromatischem, cremigen Dip aus schwarzem Knoblauch und schwarzem Sesam.
In 10 flinken Minuten auf dem Tisch, inklusive Dip. Dennoch ein raffinierter Snack, der auch als Vorspeise bestens geeignet ist.
Japanischer Staudenknöterich ist eine invasive Art, die sich immer weiter an Bach- und Flussufern und in Feuchtgebieten ausbreitet. Sehr hübsch eigentlich, aber leider verdrängt sie viele heimische Pflanzen und Kräuter und breitet sich großflächig aus. Der Staudenknöterich ist mittlerweile berühmt dafür Naturschützer*innen und Gärtner*innen zum Verzweifeln zu bringen.
Jedoch erfreuen sich immer mehr Chefköch*innen, so wie ich, und diverse Hobbyköch*innen an den jungen Knöterichtrieben. Das nenne ich Unkrautvernichtung für Gourmets!
Japanischer Staudenknöterich: früh im Jahr ernten und Reste im Hausmüll entsorgen.
Wenn der japanische Staudenknöterich jung ist, bis ca. 30 cm hoch, kann man den berüchtigten Plagegeist wunderbar für süße und herzhafte Speisen nutzen! Die Saison für den japanischen Staudenknöterich beginnt im April und geht bis in den Mai hinein. Da er bis zu 30 Zentimeter am Tag wächst, ist er schnell bis auf seine Gesamthöhe von 3-4 Metern empor geschossen. Man sollte ihn also schnell ernten, dann hat man eine sehr leckere, saisonale und regionale Frühjahrszutat.
Da sich der Japanische Staudenknöterich sehr leicht und rasant vermehrt und dies auch über Abschnitte und Pflanzenreste geschehen kann gilt: die Reste vom Kochen nicht auf den Kompost werfen, sondern diese immer im Hausmüll entsorgen!
Und wie immer für das Sammeln von Wildpflanzen gilt: esst nur was Ihr zu 100% ganz sicher bestimmen könnt! Auch Japanischen Knöterich solltet Ihr natürlich nur sammeln, wenn Ihr die Triebe zu 100% bestimmen könnt. Der invasive Neophyt kann mit dem giftigen Sachlin-Staudenknöterich verwechselt werden. Sachalin Knöterich hat jedoch immer behaarte Blätter und er ist rein grün, ohne rötliche Stellen.
Zutaten für 4 Portionen Gegrillter Japanischer Staudenknöterich:
Ca 20. Triebe Japanischer Staudenknöterich
Etwas Öl
Schwarzer Knoblauch Sesam Dip:
200 ml selbstgemachte vegane Mayonnaise ( oder diese Soja-freie Variante)
2 Zehen schwarzer Knoblauch, zerdrückt
3 EL schwarzer Sesam
1 TL Dijonsenf
1/2 TL Salz
1/2 EL Zitronensaft
Optional für eine dunklere Farbe: 1 TL Aktivkohle
Optional:
Etwas gehobelter, veganer Parmesan
Frische Kräuter
Zubereitung:
Ich fange mit dem Schwarzer Knoblauch Sesam Dip an. Alle Zutaten für den Dip miteinander pürieren und diesen anschließend im Kühlschrank kalt stellen.
Größere Blätter von den Trieben des Staudenknöterichs entfernen. Junge, zarte Blätter an den Stielen lassen.
Nun etwas Öl in einer Grillpfanne erhitzen. Den Japanischen Knöterich für einige Minuten darin grillen. 2-3 Mal wenden.
Zusammen mit dem Schwarzer Knoblauch Sesam Dip servieren. ich habe noch etwas veganen Parmesan, Basilikum, Sauerklee und Granatapfelkerne dazu gegeben.
Guten Appetit!
Neugierig geworden?
Probiere auch meinen süßen Knöterich Crumble mit Haferstreuseln auf Vanillepudding oder Japanischer Knöterich als Spargelgemüse auf veganer Sauce Béarnaise mit karamellisierten Kartoffeln.