Köstliche, süße Mispelmarmelade aus der fast vergessenen Frucht. Manchmal sieht man sie an Wegesrändern, alte knorrige Mispelsträucher. Ich merke mir dann immer ganz genau wo ich die Sträucher entdeckt habe. Dann kann ich im Spätherbst wieder kommen und die leckeren Früchte ernten.

Mispelmarmelade ist wunderbar aromatisch, mit einer lieblichen Note, einen Hauch säuerlich, blumig und frisch. Einfach total lecker auf Brot und Brötchen, aber auch zum Frühstück im Joghurt und Müsli oder beim Backen.

Mispeln benötigen Frost für die Reife

Mispeln und Schlehen sind besondere Obstsorten, da man sie erst nach dem ersten Frost erntet. Dadurch erhalten sie die nötige Reife. Vor dem Frost sind Mispeln sehr hart, sauer und sie schmecken irgendwie pelzig. Nach dem ersten Frost wird das Fruchtfleisch weich, süß und aromatisch, mit einer leicht säuerlichen Note. Der Geschmack ist ähnlich einzigartig wie der von Quitten und die Früchte sind ebenfalls erst nach der Zubereitung so richtig lecker.

Sollte es bei Euch nicht oft frieren, so wie hier in Hamburg, kann man die Mispeln auch ab Ende Oktober ernten und für eine Nacht ins Tiefkühlfach legen. Nach dem Auftauen kann man sie dann für verschiedene Rezepte verwenden.
Der Mispel eine Chance zu geben und sie für diese Marmelade oder auch Kuchen oder Chutneys zu verwenden lohnt sich auf jeden Fall!

Die Mispel hat viele Namen

Die heimische Mispel, nicht zu verwechseln mit der japanischen Wollmispel, findet man sehr selten im Obstverkauf. Das Einfachste ist es sie selber zu sammeln. Das ist sogar gratis und man kommt an die frische Luft. Die gemeine Mispel gehört zu den Kernobstgewächsen aus der Familie der Rosengewächse. Regional wird die Mispel auch Gemeine Mispel, Aschperln, Hespelein, Dörrlitzen, Dürrlitzen, Hundsärsch oder Näschpli genannt.

Übrigens, der Camembert auf den Fotos ist natürlich auch vegan. Es ist mein selbstgemachter Camembert mit Lauchasche durchzogen.

Zutaten für ca. 1,2 l Mispelmarmelade:

1 kg Mispeln, im Ganzen
1 Apfel, geschält und gewürfelt
300 ml Apfelsaft, natürtrüb
500 g Gelierzucker 2:1
1 Limette, der Saft

Zubereitung:

Die Mispeln sollten schon mindestens eine Nacht Frost abbekommen haben. Ist das nicht der Fall kann man sie auch über Nacht ins Gefrierfach legen.

Die Mispeln vollständig auftauen. Nun geht es daran das Fruchtfleisch der Mispeln zu befreien. Dazu presst man die Mispeln am besten mit den Fingern aus und passiert das Fruchtfleisch mit einem Löffel durch ein feinmaschiges Metallsieb. Die Kerne der Mispeln sind relativ groß und grob und können nicht mit verarbeitet werden. Ein Tee daraus soll aber bei Nierenproblemen helfen.

Das Mispelmark mit den Apfelstücken, dem Limettensaft und dem Apfelsaft in einen Topf geben. Es sollte jetzt etwa 1 kg Fruchtmasse im Topf sein. Eventuell noch etwas mehr Mispel, Apfel oder Apfelsaft dazu geben. Dann auch mit dem Gelierzucker für die Mispelmarmelade vermengen. Anschließend aufkochen. Einige Minuten einköcheln, dann pürieren, wegen der Apfelstücke. Wenn Ihr mögt, könnt Ihr diese aber auch ganz lassen. Erneut aufkochen, dann eine Gelierprobe machen. Dafür einige Tropfen Marmelade auf einen kalten Teller geben. Wird die Marmelade fester ist die Gelierprobe gelungen. Andernfalls noch ein wenig länger köcheln und ggf. noch etwas mehr Limettensaft hinzu fügen.

Die fertige, heiße Mispelkonfitüre in saubere, mit kochendem Wasser ausgespülte Gläser geben. Die Marmeladengläser immer sofort nach dem Befüllen verschließen.

Die Mispelmarmelade hält am besten kühl gelagert an einem dunklen Ort. Dort hält die Marmelade bis zu mehrere Jahre.

Guten Appetit!

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Mispelmarmelade - alte Früchte neu entdecken
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