Mein Rezept für selbstgekochtes Mispelchutney. Deftig, aromatisch, würzig, leicht süß, leicht sauer, aus frischen Mispeln, Apfel und roter Zwiebel. Die Mispeln habe ich natürlich selbst gepflückt und auch der Apfel stammt von einem alten Obstbaum auf einer Streuobstwiese. Diese alten Obstsorten haben ein herrlich intensives Aroma, und man kann die Herbstküche so richtig damit zelebrieren.
Ich hatte Euch ja schon mein Rezept für Mispelmarmelade gezeigt, aber auch zu herzhaften Speisen, passt die Spätherbstfrucht mit dem lieblichen Geschmack ausgezeichnet.
Mein leckeres Mispelchutney passt bestens als Beilage zu vielen herzhaften Gerichten. Besonders im Winter kann man es sehr gut zu veganem Braten, einer rein pflanzlichen Weihnachtsgans oder anderen vleischigen Gerichten reichen. Aber auch zu deftigem Gemüse wie Sellerieschnitzeln oder Ofengemüse schmeckt es ausgezeichnet.
Mispeln erkennen
Mispelsträucher wachsen sowohl als Wildpflanzen als auch kultiviert, als kugelige, buschige, 2-6 Meter hohe Sträucher. Sie wachsen hier und da an Wegesrändern und auf Streuobstwisen. Die Unterseiten der Blätter sind leicht haarig und im Frühling tragen Mispelsträucher große, weiße Blüten. Im Spätherbst kann man Ihr Früchte ernten. Diese sind gold-bräunlich und ein wenig pelzig. Entfernt erinnern sie an dicke, braune Hagebutten. Die Mispel gehört übrigens auch zu den Rosengewächsen. Wie die Früchte genau aussehen, seht Ihr auf den Fotos.
Am besten erntet man Mispeln nach dem ersten Frost, da sie diesen zur vollständigen Reife benötigen. Sollte es bei Euch auch so selten frieren, wie hier in Hamburg, könnt Ihr die Mispeln auch einfach für eine Nacht ins Tiefkühlfach geben. Nach dem Auftauen ist Ihr Fruchtfleisch schön weich und süß und man kann die Mispeln dann wunderbar in süßen und herzhaften Speisen verarbeiten.
Saisonale Wildfrüchte selber ernten
Mit diesen leckeren Wildfrüchten seid Ihr voll im Foraging Trend, bekommt frische Luft und mit Glück auch ein wenig Sonnenlicht und dazu noch leckere Speisen, die man nirgends kaufen kann.
Abgesehen davon, dass das Suchen und Ernten von Zutaten aus der Natur derzeit zu den beliebtesten Foodtrends zählt, ist es natürlich auch sehr klimafreundlich, regionale und saisonale Zutaten direkt aus der Natur zu verwenden. Und wenn man, so wie ich, Fahrrad fährt, ist es sogar komplett CO2 neutral.
In meinem monatlichen Saisonkalender erfahrt Ihr ganz genau welche Wildfrüchte, Kräuter, Wildpilze, sowie saisonale und regionale Früchte und Gemüse gerade Saison haben. Natürlich immer mit vielen dazu passenden Rezpeten von meinem Blog. Daily Vegan – vegane Rezepte für jeden Tag.
Auf den Fotos sehr Ihr das Chutney auf Ciabatta mit gebratenen Seitanwürfeln und selbstgemachtem veganen Blauschimmelkäse mit Berberitze. Doch nun zum Rezept. So könnt Ihr Chutney selber kochen:
Zutaten für 2 Gläser (ca. 500 ml) Mispelchutney:
500 g Mispeln, im Ganzen
2 Äpfel, geschält und fein gewürfelt
1 rote Zwiebel, fein gewürfelt
1 EL Ingwer, frisch, fein gerieben
250 ml Malzessig (alternativ geht auch Apfelessig)
1 EL Senfmehl (gemahlene gelbe Senfkörner)
1 TL schwarze Senfkörner
1/2 TL Garam Masala
1/4 TL Chilipulver
1/4 TL Salz
300 g Rohrzucker
Zubereitung:
Mispeln vorbereiten:
Die Mispeln sollten schon mindestens eine Nacht Frost abbekommen haben. Ist das nicht der Fall kann man sie auch über Nacht ins Gefrierfach legen.
Die Mispeln vollständig auftauen. Nun geht es daran das Fruchtfleisch der Mispeln zu befreien. Dazu presst man die Mispeln am besten mit den Fingern aus und passiert das Fruchtfleisch mit einem Löffel durch ein feinmaschiges Metallsieb. Die Kerne der Mispeln sind relativ groß und grob und können nicht mit verarbeitet werden.
Chutney zubereiten:
Alle Zutaten bis auf den Zucker in einen Topf geben und aufkochen. 5 Minuten unter Rühren kochen, dann auch den Zucker einrühren.
Ungefähr 10-15 Minuten einkochen, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Dabei oft umrühren. Noch ganz heißt in saubere, mit kochendem Wasser ausgespülte Schraubgläser füllen. Diese sofort verschießen.
Kühl und dunkel gelagert hält das Mispelchutney mehrere Monate.
Guten Appetit!