Diese in Salzlake fermentierten Orangen sind ein Gedicht zu Vleisch, an Salaten, zu Couscous oder Gemüse und sie geben dem Essen einen ganz besonderen Charakter. Die Fermentation meiner Salzorangen ähnelt den klassischen, marokkanischen Salzzitronen, sie sind jedoch deutlich fruchtiger und süßer.

Salzorangen sind ganz einfach fermentiert und zubereitet
Mein Rezept für Salzorangen ist ganz einfach zubereitet, allerdings benötigt man drei bis vier Wochen Geduld, bis man die fermentierten Orangen genießen kann. Daher legt man am besten gleich einen kleinen Vorrat an, denn sie halten in verschlossenen Gläsern ungefähr ein Jahr.

Was kann ich mit Salzorangen machen? Wozu schmecken Salzorangen?
Meine Salzorangen geben viele Gerichten das gewisse Extra. Sie überzeugen mit ihrer fruchtigen Note voller geschmacklicher Tiefe und Umami. Man kann die Salzorangen oder ihren Sud sehr gut an Salate, bzw. Salatdressings, geben.
Auch für herzhafte Vleisch– und Vischgerichte eignen sie sich bestens für Saucen und Marinaden. Perfekt für die gehobene Küche.
Auch Dips und Brotsaufstriche kann man damit hervorragend aromatisieren.
Hier mein Rezept für Salzorangen-Hummus:
Auch Blutorangen eignen sich als Salzorangen
Im Februar und März ist die Zeit der Blutorangen. Du kannst selbstverständlich auch Blutorangen für dieses Rezept nehmen. Allerdings benötigst Du dann sehr blutige, möglichst dunkelrote Blutorangen. Denn die rote Farbe verliert sich deutlich beim Fermentieren und die Orangen wirken am Ende eher wie gewöhnliche Orangen.

Was ist Laktofermentation und wie funktioniert sie?
Es gibt mehre Arten Gemüse oder Obst zu fermentieren. Bei meinen Salzorangen nutze ich die Methode, die am einfachsten umsetzbar ist: die Laktofermentation.
Laktofermentation ist die Fermentation in Salzlake, bei der natürliche Milchsäurebakterien für die Fermentierung sorgen.
Die Milchsäurebakterien sorgen für den säuerlichen, gegorenen Geschmack. Das Praktische an Milchsäurebakterien ist, dass sie, im Gegensatz zu vielen Keimen, Salz tolerieren. Daher wird bei dieser Art der Fermentation Salz verwendet, es trägt also nicht nur zum Geschmack bei, sondern schützt auch vor dem Verderben der Lebensmittel.
Mit Laktofermentation wird zum Beispiel auch Sauerkraut hergestellt.
Salzorangen – wie Salzzitronen – eine besondere Art der Laktofermentation
Salzzitronen sind eine Spezialität der nordafrikanischen, marokkanischen Küche. Selten bekommt man sie auch im Delikatessengeschäft zu kaufen, aber selbst eingelegt schmecken sie ohnehin am besten. Die Zitrusaromen der werden durch die Laktofermentation wunderbar freigesetzt, sie schmecken würzig, fast süßlich und blumig und sie passen zu einer Vielfalt von Speisen. Dies gilt ebenso für meine Salzorangen aus diesem Rezept.
Traditionell wird die Laktofermentation der Zitronen dabei etwas anders angeganen, als zum Beispiel bei Sauerkraut. Man misst das Salz dabei auch nicht genau ab, wie beispielsweise bei laktofermentierten Blaubeeren, sondern die Zitronen werden großzügig mit Salz gefüllt. Unter Zugabe von Gewürzen, wird anschließend kochend heißes Wasser über die Zitronen gegeben. Das dient der Konsistenz und dem Abtöten von Bakterien und wird sonst so nicht bei der Fermentation angewandt.
Meine laktofermentierten Salz-Orangen stelle ich nach dem gleichen Prinzip wie Salzzitronen her. Das Ergebnis wird jedoch deutlich fruchtiger und süßer.

Mehr Rezepte für Fermentation
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Salzorangen – die Zubereitung in Bildern
Auf den folgenden Fotos siehst Du Schritt für Schritt wie man Salzorangen zubereitet. Danach geht es direkt weiter mit dem Rezept.







Zutaten für 5 Salzorangen:
7 Orangen oder Blutorangen, Bio, unbehandelt
1 Lorbeerblatt
10 schwarze Pfefferkörner
2 Stangen Zimt
5 Nelken
Ca. 60 g Salz, unjodiert
Kochendes Wasser
Zubereitung:
- 5 Orangen gründlich abwaschen, ich schrubbe sie immer mit einem Schwamm unter lauwarmem Wasser.
- Die Spitzen der Orangen an einem Ende kurz abschneiden, dann vorsichtig längs einschneiden. Dabei die Orangen nicht ganz durchschneiden, sie sollen unten noch zusammenhalten. Die Orangen dabei zwei Mal einschneiden, so dass sie geviertelt sind, aber dabei nicht getrennt werden.
- Sehr großzügig Salz in die Schnitze der Orangen geben.
- Ein großes ausgekochtes, dadurch steriles, Einmachglas mit den Orangen und allen Gewürzen befüllen, dabei kräftig stopfen, so dass die Orangen eng beieinander liegen.
- Die restlichen 2 Orangen auspressen und den Saft ebenfalls in das Einmachglas geben.
- Mit kochendem Wasser auffüllen.
- Das Glas fest verschließen und bei Zimmertemperatur für 3-4 Wochen oder bis zu 2 Monaten ruhen lassen.
Nach dem Öffnen lassen sich die Salzorangen am besten im Kühlschrank aufbewahren. Dort sind sie mindestens ein Jahr haltbar.
Guten Appetit!




