Der Atem der Bäume schenkt uns das Leben! Jeden Mai treiben die Fichten und Tannen aus. Ganz leicht kann man aus den jungen Fichtenspitzen, auch Fichtentriebe, Maiwipfeln oder Fichtenwipfeln genannt, einen köstlichen veganen Waldhonig, einen Fichtenspitzenhonig, herstellen. Alternativ kannst Du auch Tannenspitzen (Tannentriebe, Tannenwipfeln) nehmen oder beide mischen.
Mit meinem Rezept für Fichtenspitzenhonig kannst Du den Geschmack des Waldes einfangen!
Fichtenspitzenhonig ist nicht nur unglaublich lecker, sondern auch gesund
Mein veganer Fichtenspitzenhonig ist nicht nur unglaublich lecker auf Brot, im Tee oder in Dressings und Marinaden, er ist auch noch sehr gesund. Junge Fichten- und Tannentriebe enthalten viel Vitamin C und sie haben eine schleimlösende Wirkung. Dieser Honig ist also auch ein tolles Hausmittel bei Erkältungen.
Fichten und Tannen unterscheiden
Du kannst Fichten und Tannen ganz leicht unterscheiden, denn „Die Fichte sticht, die Tanne nicht!“. Die Fichte hat etwas spitzere Nadeln, die Tanne leicht abgerundete.
Der einzig giftige Nadelbaum in Deutschland ist die Eibe, da musst Du aufpassen, dass es nicht zu Verwechselungen kommt. Sammle daher nur, was Du zu 100% bestimmen kannst.
Wie schmecken Fichtenspitzen?
Fichtenspitzen riechen nach den den ätherischen Ölen der Fichte, allerdings nicht so intensiv wie das Holz oder ältere Nadeln. Sie schmecken überraschend zitronig, insbesondere nach der Zubereitung. Dabei schwingt auch eine süße Note mit, weswegen man sie auch gut direkt vom Baum naschen kann.
Wann kann man Fichtenspitzen sammeln?
Fichten- und Tannenspitzen werden im Frühling gesammelt. Man kann sie ungefähr ab Mitte April, je nachdem wie warm es ist, bis spät in den Mai hinein ernten.
Ab April, wachsen die jungen, neuen Triebe an Fichten und Tannen. Diese erkennt man ganz leicht daran, dass sie hellgrün und viel weicher und zarter als die alten Spitzen sind.
Man kann sie bis spät in den Mai hinein ernten. So lange, wie sie ihre hellgrüne, frische Farbe haben.
Fichtenspitzensirup – veganer Waldhonig
Mein Fichtenspitzenhonig ist im Grunde ein sehr dick eingekochter Sirup. Dieser zieht Fäden wie Honig, bekommt die gold-rosig-dunkle Farbe eines guten Waldhonigs und er ist wahnsinnig aromatisch. Wie auch mein Löwenzahnhonig ist dies die perfekte Alternative für alle, die Honig lieben, aber die Bienen in Ruhe lassen wollen. Und natürlich für alle, die gerne einfach süß schlemmen.
Fichtenspitzenhonig selber machen
Fichtenspitzenhonig selber zu machen ist nicht schwer, insbesondere wenn Du Dich an mein Rezept hältst.
Für das Aroma muss man ein paar Ziehzeiten einplanen. Und durch Kochen eines Sirups und einfaches Einreduzieren entsteht ein köstlicher, veganer Fichtenspitzenhonig.
Mehr Rezepte mit Fichtenspitzen, anderen Nadeln und Blättern
Übrigens: man kann Fichtenspitzen noch mehr als Fichtenspitzenhonig machen. Hier einige Rezepte mit Fichten- oder Tannenspitzen:
- Fichtenspitzengelee, hole Dir den Wald aufs Brot
- Fichtenspitzenpesto, aromatische Waldküche
- Fichtensalz – Maiwipferlsalz – Kräutersalz aus jungen Fichtentrieben
- Kartoffelsalat mit Fichtenspitzenpesto, grünem Spargel und Kirschtomaten
Hier ein Artikel zur Baumküche im Allgemeinen. Mit vielen Rezepten mit Nadeln und Blättern:
Fichtenspitzenhonig: die Zubereitung in Bildern
Hier siehst Du in Bildern, wie ich den Fichtenspitzenhonig zubereite. Danach geht es direkt zum Rezept.
Zutaten für ca. 1,2 l Fichtenspitzenhonig :
200 g Fichtenspitzen (junge Fichtentriebe, Fichtenwipfeln, Maiwipfeln)
1 l Wasser
2 Bio-Zitronen, in Scheiben
Ca. 1 kg Zucker
Zubereitung:
- Die Fichtenspitzen waschen und in einer Schüssel mit dem Wasser übergießen. Einen Teller o.ä. auf oder in die Schüssel legen, so dass die Fichtentriebe ganz mit Wasser bedeckt sind.
- 12 Stunden ruhen lassen.
- Zitronenscheiben dazu geben.
- Aufkochen und 30 Minuten mit Deckel köcheln lassen.
- Die Fichtenspitzen absieben und die Flüssigkeit auffangen.
- Den Fichtensud abwiegen und die gleiche Menge in Gewicht an Zucker dazu geben.
- Auf niedriger Hitze köcheln, bis die Flüssigkeit Sirupartig wird. Das dauert 30-60 Minuten. Dazu kannst Du ab und zu einen Geliertest machen, indem Du einige Tropfen Fichtenspitzenhonig auf einen kalten Teller gibst. Zieht der Honig Fäden und ist zäh genug, ist er fertig.
- Den Fichtenspitzenhonig heiß in ausgekochte Gläser füllen und diese sofort verschließen.
- Der Honig hält problemlos bis zur nächsten Saison.
Guten Appetit!