Fermentierter Bärlauch ist ein Stück wilder Frühling, das in Gläsern weiterlebt – lebendig, würzig, voller Seele.
Während frischer Bärlauch mit seinem feinen, lauchartigen Duft vor allem im Frühling begeistert, macht ihn die Fermentation zum Ganzjahresgenuss mit Tiefgang. Durch die natürliche Milchsäuregärung verwandle ich das zarte Wildkraut in diesem Rezept in ein echtes Aromawunder: würzig, leicht säuerlich, intensiv und wunderbar umami.
Also: Wenn dein Essen ein bisschen wilder, frecher und probiotisch cooler sein darf – fermentierter Bärlauch ist dein grüner Wingman mit Biss!

Fermentierter Bärlauch – perfekt zum Würzen für Saucen, Dips, Dressings und Marinaden
Fermentierter Bärlauch- was kann man damit machen? Und wie schmeckt fermentierter Bärlauch eigentlich?
Fermentierter Bärlauch ist wie Bärlauch mit Charakter – wild, würzig und ein bisschen rebellisch.
Fermentierter Bärlauch fängt das Bärlaucharoma auf ganz fantastische Art ein und man kann es damit lange haltbar machen. Der Fermentationsprozess mildert das ursprüngliche, lauchige Aroma dabei etwas ab, allerdings wird durch die milchsaure Fermentation ein tiefer Umami-Geschmack, sowie Salz und Säure hinzugefügt.
Fermentierter Bärlauch eignet sich hervorragend als Würze für vielerlei Gerichte. Insbesondere Saucen, Dips, Dressings und Marinaden kann man damit geschmacklich das besondere Etwas hinzu fügen und diese perfekt abrunden.
Fermentierter Bärlauch spendet Aroma und tiefes Umami
Fermentierter Bärlauch ist reich an probiotischen Kulturen, die gut für die Darmgesundheit sind, und gleichzeitig ein großartiger Geschmacksbooster für viele Gerichte.
Frische Zutaten milchsauer zu fermentieren macht diese nicht nur lange haltbar. Es verändert sie auch im Geschmack und in der Konsistenz. Frisches Gemüse, oder in diesem Rezept Kräuter, werden durch die Fermentation weicher und sie erhalten den typischen Umami-Kick, der Fermentiertes so beliebt macht. Eine salzige Säure, gepaart mit den probiotischen Kulturen, macht Fermente so spannend. Als Snack und als Würze in vielen Rezepten.
Fermentierten Bärlauch finde ich persönlich zu streng, um ihn pur zu snacken, aber als Gewürz liebe ich ihn an vielerlei Rezepten.

Bärlauch mit einfacher Laktofermentation lange haltbar machen
Mit diesem Rezept kannst Du den Geschmack von Bärlauch einfangen und haltbar machen. Sobald die Fermentation abgeschlossen ist, hält der fermentierte Bärlauch, in seiner Lake im Kühlschrank aufbewahrt, monate- bis jahrelang.
Fermentierter Bärlauch ist mehr als eine Zutat. Es ist eine Einladung, bewusst zu genießen, langsamer zu leben, dem natürlichen Wandel Raum zu geben. In jedem Glas steckt Zeit, Achtsamkeit – und ein Hauch von Waldluft.
Ob als Würze im Essen oder als liebevolles Geschenk aus Deiner Küche – fermentierter Bärlauch ist Natur pur – eingefangen in elegantester Form.

Mehr fantastische Bärlauchrezepte
Du liebst Bärlauch auch so sehr? Dann probiere am besten gleich auch diese fantastischen, veganen Bärlauchrezepte von mir aus:
- Bärlauch-Tempura – ein würziger Frühlingssnack
- Grüne Waffeln – Bärlauch-Spinat-Waffeln – mit Dip und Spargel
- Bärlauch-Walnuss-Pesto – zu 100% aus regionalen Zutaten
- Chinesische Pfannkuchen mit Lauchzwiebeln oder Bärlauch
- Bärlauchlaugenknödelkuchen – vegan und herzhaft schlemmen
- Bärlauchöl: fange das Aroma des Bärlauchs in grünem Würzöl ein
- Bärlauchknödel im Knuspermantel – vegan
- Grünes Bärlauch-Curry, ein köstliches Thai-Curry mit Bärlauch
- Bärlauch-Gyoza: vegane, asiatische Potsticker mit Bärlauch
- Bärlauch-Okonomiyaki – herzhafte, dicke, japanische Pfannkuchen
Oder schaue Dir diesen Artikel an:

Mehr Fermentationsrezepte
Du möchtest mehr mit Fermentiertem kochen und suchst noch nach leckeren Rezepten zum Fermentieren? Dann bist Du auf Daily Vegan richtig!
Hier einige meiner Rezepte zum Fermentieren:
- Bärlauch-Kimchi und die Basics der Laktofermentation
Salzorangen – laktofermentierte, eingelegte Orangen - Fermentierte Kornelkirschen in Kräuteröl, wie regionale Oliven
- Milchsauer fermentierte Stachelbeeren
- Laktofermentierte Blaubeeren, ein unentdeckter Genuss
- Laktofermentierter Knoblauch, würzig, perfekt zum Verfeinern
- Kimchi, vegan, selbst eingelegt und fermentiert
- Camembert, Blauschimmel, Ziegenkäse – Grundrezept für vegane gereifte Käse
- Marokkanische Salzzitronen – selbst eingelegt

Rezepte, in denen ich Fermentiertes nutze
In diesen Rezepten zeige ich Dir, wie man Fermente richtig in der Küche einsetzt und Speisen damit geschmacklich auf ein neues Level hebt:
- Bärlauch-Brennnessel-Sauce mit laktofermentiertem Knoblauch
- Seitanfilets, mit Moxshire Käse gefüllte Donuts, Mangold, fermentierte Stachelbeeren
- Fermentierte Rote Beete an Kohlrabi Ravioli mit Dill-Frischkäsefüllung
- Salzorangen-Hummus – mit selbst eingelegten Salzorangen
- Vegane Fonduesuppe – Käsefonduesuppe rein pflanzlich
- Kapuzinerkresseröllchen mit würziger Cashew-Frischkäse-Füllung
- Kimchi Fried Rice, koreanische Bratreispfanne mit Kimchi
- Kimchi Ramen – vegan und selbstgemacht
- Kimchi-Burger – bombastische, vegane Burger mit Kimchi
- Veganes Kimchi Mac’n’Cheese, Kimchi Macaroni and Cheese
- Kimchi-Pfannkuchen – ein knuspriger, koreanischer Snack
- Keesesauce: Die weltbeste vegane Käsessauce
- New York Cheesecake mit laktofermentierten Blaubeeren auf Schokobiskuit

Bärlauch und andere Wildkräuter sammeln und sicher bestimmen
Auf Daily Vegan findest Du viele Informationen zu Wildkräutern, Pilzen, Bäumen und anderen Zutaten aus der Natur.
Um Bärlauch zu ganz sicher zu bestimmen, empfehle ich Dir diesen Artikel:
Viele weitere Wildkräuter findest Du in meinem kleinen Wildkräuterlexikon:

Zeige mir Deinen fermentierten Bärlauch
Folge mir gerne auf Instagram oder Facebook. Und ich freue mich riesig, wenn Du meinen aromatischen, fermentierten Bärlauch zubereitest und ein Foto davon postest, auf welchem Du meinen Account markierst. Denn ich finde es immer richtig toll und aufregend zu sehen, wie meine Rezepte in anderen Küchen zubereitet wurden!

Fermentierter Bärlauch – die Zubereitung in Bildern
Auf den folgenden Fotos siehst Du Schritt für Schritt wie man Bärlauch fermentiert. Danach geht es direkt weiter mit dem Rezept.




Zutaten für 1 großes Glas fermentierte Bärkauchlätter:
150 g Bärlauch, frisch
Wasser
Salz
Zubereitung:
Das Ferment vorbereiten:
- Den Bärlauch grob abwaschen, aber nicht zu sehr reinigen, er sollte nicht klinisch rein werden. Wir brauchen ein paar gute Bakterien von seiner Oberfläche für die Fermentierung.
- Den Bärlauch nun in ein 1-1,5 l Glas geben. Ein Schraub- oder Bügelglas eignet sich hierfür perfekt, dann kannst Du den fermentierten Bärlauch später darin verschlossen im Kühlschrank lagern.
- Das Glas abwiegen und das Gewicht notieren.
- Den Bärlauch in das Glas geben, dabei etwas hinein drücken, nach oben sollten noch einige Zentimeter Luft sein. Nun das Glas mit Wasser aufgießen.
- Das Glas erneut wiegen und das Gewicht des Glases abziehen.
- Ich fermentiere Gemüse und Kräuter meistens mit 4 % Salzlösung. Mit persönlich schmeckt es dann genau richtig, nicht zu salzig, aber auch nicht fade. Und es befindet sich ausreichend Salz im Gefäß, um das Ferment vor ungewollten Kulturen zu schützen.
- Wenn Du also 150 g Bärlauch hast und ihn mit 800 g Wasser aufgießt, kommst Du auf 950 g. 4 % davon sind 38. Du benötigst also 38 g Salz.
So ergibt sich diese Summe:
Formel: (4×950)/100=38
Formel für die Einzelzutaten: (4 x (150 g Bärlauch + 800 g Wasser)) / 100 = 38 g Salz - Das Wasser aus dem Glas abgießen und dabei in einer Schüssel auffangen. Mit der errechneten Menge Salz verrühren, bis keine Körner mehr vorhanden sind.
- Die Salzlösung dann zurück in das Glas geben.
Fermentierter Bärlauch – der Fermentationsprozess
- Jetzt muss dafür gesorgt werden, dass der Bärlauch immer vollständig von dem Salzwasser bedeckt ist, damit sich kein Schimmel bilden kann. Sollte es wider Erwarten doch zu Schimmelbildung kommen, muss das ganze Ferment entsorgt werden!
- Um dies zu verhindern, beschwere ich den Bärlauch, so kommt er nicht an die Oberfläche. Dazu habe ich in diesem Fall einfach einen Gefrierbeutel mit etwas Wasser befüllt, zugeknotet und diesen auf das Ferment gelegt. Das Gefäß sollte nicht offen stehen, aber es muss Gas entweichen können, das klappt mit dieser Methode prima. Du kannst aber auch einen gründlich gesäuberten Stein nehmen, diesen auf das Ferment legen und das Glas dann nur lose verschließen.
- Damit die Laktofermentierung erfolgreich ist, muss der Bärlauch nun in seinem Sud für ungefähr 7 Tage bei Zimmertemperatur, 21-23°, fermentieren. Die Dauer der Fermentierung hängt von Deinem Geschmack ab. Je länger Du fermentierst, desto intensiver wird das geschmackliche Erlebnis. Ich finde meinen nach 7 Tagen bei ca. 21° optimal.
- Achtung! Das Fermentiergefäß nach dem Befüllen in eine Schüssel oder einen tiefen Teller stellen. Es kann sein, dass das Gefäß überläuft, wenn der Fermentationsprozess sehr aktiv wird.
- Nach 3-4 Tagen anfangen, den Bärlauch immer wieder zu probieren. Sobald er den optimalen Wunschgeschmack erreicht hat, das Glas fest verschließen und im Kühlschrank aufbewahren. Dort hält der fermentierte Bärlauch monatelang und Du kannst immer wieder damit würzen.
Lass es Dir schmecken!





