Maipilz, Mairitterling, Georgsritterling bestimmen und zubereiten
Maipilz, auch Mairitterling oder Georgsritterling genannt. Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger sowie Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Speisewert, zur Zubereitung und viele leckere Rezepte für den Maipilz.
Der Maipilz ist ein Frühlingspilz, denn er wächst von April bis Juni. Dann kommt der köstliche Speisepilz teilweise massenhaft vor und schnell hat man seinen Pilzkorb damit gefüllt. Diese Pilzart ist einer der ersten ergiebigen Pilze des Jahres.
Der Maipilz ist kein Pilz zum Sammeln für Personen, die wenig Erfahrung im Bestimmen von Pilzen haben!
Weitere Bezeichnungen für den Maipilz:
Mairitterling, Georgsritterling, Maiblattl, Gelber Schönkopf, Maischönkopf, Huf-Ritterling, Huf-Maipilz, Maischwammerl
Lateinischer Name: CALOCYBE GAMBOSA
Gattung:
Lamellenpilze – Blätterpilze – Schönköpfe
Früher wurde der Maipilz den Ritterlingen zugeordnet. Daher ist diese Angabe hier und da noch in der Literatur zu finden.
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Erntet nur Pilze, die Ihr zu 100% ganz sicher bestimmen könnt! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Ihr falsch liegt.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Eurer Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Ihr Euren Fund vorzeigen könnt.
Gerade rein weiße Pilze, wie dieser hier, sind nicht für Pilz-Anfänger*innen geeignet.
Bestimmungsmerkmale Maipilz:
Geruch:
Mehlig, gleichzeitig auch nach Salatgurke und fast ein wenig parfümiert.
Der Geruch ist bei diesem Pilz ein wichtiger Indikator zur korrekten Bestimmung!
Tipp: Man kann den Geruch besonders gut wahrnehmen, wenn man etwas Pilzfleisch zwischen den Fingerspitzen zerreibt.
Der aufdringliche Geruch des Maipilzes verliert sich beim Garen.
Hut
Der Hut wird 3-10 cm breit. Er ist weiß, cremefarben, elfenbeinfarben. Manchmal auch gelblich bis bräunlich.
Das weiße Fleisch des Hutes ist immer dicker als die Lamellen. Der Hut ist auffallend dickfleischig und kräftig.
Der Hutrand ist über lange Zeit eingerollt. Der Hut ist anfangs halbkugelig, dann gewölbt, schließlich ausgebreitet und unregelmäßig verbogen.
Die Huthaut ist glatt und trocken.
Lamellen
Die Lamellen sind weiß bis weißlich, im Alter cremefarben.
Die Lamellen stehen auffallend dicht. Sie sind schmal und sie sind am Stiel leicht eingebuchtet, manchmal auch mit kurzen Zähnchen herablaufend.
Stiel
Der Stiel ist immer ringlos und hat unten keine Knolle und insgesamt keinerlei Velumreste oder andere Besonderheiten.
Das Stielfleisch ist weiß und kompaktfleischig, dabei jedoch faserig, was vor allem bei älteren Exemplaren auffällt.
Der Stiel wächst zylindrisch und er ist an der Basis maximal leicht verdickt, oft verjüngt.
Fleisch
Der Maipilz ist sehr dickfleischig und festfleischig. Dabei ist das Fleisch faserig, was vor allem bei älteren Pilzen zu sehen ist.
Das Pilzfleisch ist rein weiß und rötet bei Verletzung nicht. Auch sonst gibt es auf Druck oder Verletzung keine Verfärbungen.
Der Pilz ist in Farbe und Form recht vielgestaltig und es gibt verschiedene Varietäten.
Sporenpulver
Weiß
Vorkommen, Maipilz:
Der Maipilz kommt von Anfang April bis Juni vor. Im April und Mai kommt er dabei sehr häufig vor.
Der Maipilz wächst in Laub- und Nadelwäldern, in Parks, an Wegrändern, teilweise auch auf Wiesen und in Gärten.
Der Maipilz bildet oft sehr große Hexenringe, manchmal auch lange Reihen.
Oft reicht es einen Hexenring dieses Pilzes zu finden, um den ganzen Pilzkorb zu füllen.
Der Maipilz ist sehr standorttreu. Wenn man einmal eine Stelle entdeckt hat, kann man dort die nächsten Jahre immer wieder Maipilze ernten gehen.
Gibt es beim Maipilz Verwechslungsgefahren? Gibt es giftige Doppelgänger des Mairitterlings?
Es gibt einige tödlich giftige Pilze, die dem Maipilz ähnlich sehen. Wie alle rein weißen Pilze ist auch der Maipilz nicht für Anfänger*innen zum Sammeln geeignet! Bei rein weißen Pilzen müssen immer alle Merkmale ganz genau geprüft werden!
Giftige Doppelgänger vom Maipilz
Zur gleichen Zeit wie der Maipilz wächst auch der tödlich giftige Ziegelrote Risspilz. Die jungen, weißen Fruchtkörper dieses Pilzes, sehen dem Maipilz recht ähnlich. Allerdings rötet das Fleisch des Ziegelroten Risspilzes bei Verletzung und sein Hut franst im Alter aus. Dadurch, dass im Frühling noch nicht so viele Pilzarten vorkommen, rechnen viele Pilzsammler*innen nicht mit anderen Pilzen als Morcheln oder Maipilzen, das kann beim Ziegelroten Risspilz zu tödlichen Vergiftungen führen.
Der ziegelrote Risspilz riecht nicht mehlig.
Der Maipilz kann mit dem manchmal tödlich giftigen Riesenrötling verwechselt werden. Dieser riecht auch mehlig wie der Mairitterling, dabei aber auch säuerlich, teilweise rettichartig, manchmal auch leicht süßlich, insgesamt eher unangenehm. Die weißlichen Lamellen haben bei jungen Pilzen einen leichten Gelbstich, bei älteren einen ocker-roten oder rostfarbenen Stich. Sie stehen etwas weiter auseinander als beim Maipilz.
Normalerweise wächst der Riesenrötling ab Frühsommer bis in den Herbst hinein, er ist aber auch schon im Frühjahr gesichtet worden. Daher ist hier große Vorsicht geboten.
Der Maipilz kann auch mit giftigen weißen Trichterlingen verwechselt werden, welche teilweise tödlich giftig sind. Diese wachsen in der Regel aber erst ab dem Frühsommer.
Auch der tödlich giftige weiße Knollenblätterpilz (schon in sehr geringen Mengen tödlich) ist wie der Maipilz rein weiß. Er kommt teilweise auch schon ab dem Frühjahr vor. Er hat jedoch eine Knolle und einen weißen Ring am Stiel.
Ungiftige Doppelgänger vom Maipilz
Es kann auch zu Verwechselungen mit dem ebenfalls essbaren Schlehenrötling oder dem Veilchenritterling kommen. Dieser kommt manchmal im Frühjahr, meistens aber erst im Spätherbst vor. Auch kann des zu Verwechselungen mit dem essbaren Mehlräsling kommen, dieser wächst aber später.
Speisewert Maipilz:
Der Maipilz ist ein sehr ergiebiger und guter Speisepilz.
Geschmacklich ist er bei Weitem nicht so exquisit wie beispielsweise Morcheln, Pfifferlinge oder Steinpilze. Aber er ist sehr ergiebig und sehr lecker pur mit Salz und Pfeffer gebraten und in verschiedenen Pilzgerichten.
Man kann Maipilze wie Champignons verwenden und somit in vielen Rezepten nutzen.
Der Geruch des Maipilz, der von vielen als unangenehm empfunden wird, verliert sich größtenteils bei längerem Garen.
Das trockene, feste Fleisch des Maipilzes hält sehr lange frisch. Der Pilz kann daher vor der Verarbeitung 2 bis 3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Rezepte für Maipilze:
Maipilze zubereiten geht ganz einfach. Man kann sie wie Champignons nutzen und zum Beispiel einfach in der Pfanne braten.
Maipilze sind sehr ergiebig, insbesondere, da sie nicht nur sehr dickfleischig sind, sondern meistens auch gehäuft wachsen. Durch ihr festes Fleisch sind sie für viele Pilzgerichte geeignet.
Hier einige Rezepte, die man sehr gut mit Mailpilzen kochen kann (Champignons oder andere Pilze dabei einfach 1:1 durch Maipilze ersetzen):
- Glasierte Maipilze – frisch aus dem Wald in die Pfanne
- Einfache Maipilz und Spargel Tarte – vegan
- Ofenchampignons an gedünstetem Giersch auf cremiger Polenta
- Gerollte Bärlaucheierkuchen mit gerösteten Champignons
- Champignoncremesuppe im Brotlaib
- Herbstliche Omelettes mit Wildpilzen und Ricotta – vegan
- Bärlauchquiche mit grünem Spargel und Pilzen in veganem Quark-Öl-Teig
- Miso-Sojaschnetzel mit Brokkoli, einfach und schnell
- Hühnerfrikassee – veganes Rezept
- Veganes Seitanschnitzel mit Pommes und Pilzsauce
Du willst mehr über Wildpilze erfahren?
Du möchtest noch mehr Pilzarten kennenlernen? Oder suchst nach allgemeinen Informationen über das Pilze sammeln? Dann schaue Dir doch einmal die folgenden Artikel auf Daily Vegan an:
Hier geht es zurück zum Artikel und zur Übersicht meines kleinen Pilzlexikons.
Und hier ein Guide für alles Wissenswerte beim Pilze sammeln: was muss ich beachten?
Wildkräuter sammeln und kochen mit Bäumen
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Zum Beispiel: Wildkräuter!
Welche Wildkräuter es wann zu sammeln gibt, wie man diese bestimmt und viele Rezepte mit den einzelnen Kräutern findest Du in meinem kleinen Wildkräuterlexikon:
Und falls es Dich interessiert, wie man mit Bäumen kochen kann, lese Dir doch mal meinen Artikel dazu durch:
Saisonale und regionale Küche
Mit meinem monatlichen Saisonkalender auf Daily Vegan hast Du einen tollen Überblick, wann welche Gemüse, Obst, Kräuter, Wildkräuter und Pilze Saison haben.