Austernseitling – nicht nur im Supermarkt erhältlich, sondern auch ein heimischer Winterpilz
Austernseitling. Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale und Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger. Außerdem gibt es Informationen zum Speisewert und jede Menge leckere Rezepte für den Austernseitling.
Viele wissen gar nicht, dass es auch im Winter essbare Pilze zu finden gibt
Viele wissen gar nicht, dass es auch im Winter essbare Pilze zu finden gibt. Dabei ist dies die beste Jahreszeit für Austernseitling, Holunderschwamm (die hiesige Variation der Mu-Err Pilze, auch als Judasohr bekannt) und Samtfußrüblinge. Diese leckeren Pilze kann man sogar bei Frost und Schnee finden und ernten.
Austernsaitlinge, Austernseitlinge, auch Austernpilze genannt, kennt man in gezüchteter Form aus dem Supermarkt, im Winter sind sie auch in freier Natur zu finden. Sie wachsen an lebendem oder Totholz, dabei bevorzugt an Laubbäumen.
Der Austernseitling ist einer der häufigsten Zuchtpilze und auch im Supermarkt erhältlich. Die gezüchteten Pilze sind allerdings nie so aromatisch, wie die Funde in der Natur.
Der Austernseitling ist übrigens auch medizinisch interessant, er ist nämlich auch ein Heilpilz (Vitalpilz). In Russland wurde aus ihm schon ein Antibiotikum extrahiert und er wird zur Regulierung des Cholesterinspiegels eingesetzt. Außerdem wirkt er knochenstärkend, krebshemmend und regeneriert Darmbakterien, beispielsweise nach einer Antibiotikatherapie.
Weitere Bezeichnungen für den Austernseitling:
Pleurotus Ostreatus, Austernpilz, Kalbfleischpilz, Austernschwamm, Muschelschwamm, Silberauster
Gattung:
Seitlinge
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Ernte nur Pilze, die Du zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Du Deinen Fund vorzeigen kannst.
Bestimmungsmerkmale vom Austernseitling:
Hut:
Austernseitlinge haben graubräunliche, cremefarbene bis stahlblaue Hüte. Bei der Hutfarbe ist der Austernpilz sehr variabel.
Lamellen:
Die Fruchtkörper des Pilzes haben weißliche, bis grauviolette Lamellen, später werden sie auch mal gelblich bis cremefarben.
Stiel:
Die Pilze sind seitlich gestielt. Die Stiele sind sehr kurz und dick.
Der Pilz wächst meistens in Büscheln, dicht beieinander.
Fleisch:
Der Austernpilz hat weißes Fleisch, das jung weich, später zäh wird. Es ist faserig und lässt sich gut in Fasern zerreißen. Der Geruch ist würzig, der Geschmack mild.
Sporenpulver:
Lilagrau
Vorkommen des Austernseitlings:
Der Austernseitling wächst von Oktober bis März als Folgezersetzer auf Laubholz, selten auch an Nadelholz. Dabei ist er oft an liegenden, toten Baumstämmen und Ästen zu finden, sowie an alten, knochigen Bäumen, die noch stehen. Meistens findet man ihn an Buchen, oft auch an Weiden.
Die wildwachsenden Austern-Seitlinge bevorzugen leichte Nachtfröste, um Fruchtkörper zu bilden.
Gibt es beim Austernpilz Verwechslungsgefahren? Oder giftige Doppelgänger des Austernseitlings?
Der Austernseitling kann mit anderen Seitlingen verwechselt werden, zum Beispiel mit den ebenfalls essbaren Taubenblauen Seitling oder dem Rillstieligen Seitling.
Es gibt aber auch häufig Verwechselungen mit dem ungenießbaren Gelbstieligen Muschelseitling. Dieser verursacht bei empfindlichen Personen Magen-Darm-Beschwerden. Er steht außerdem im Verdacht weitere Giftstoffe zu enthalten. Beim Gelbstieligen Muschelseitling sind Stiel und Lamellen jedoch gelb und der Stiel hat dunkle, winzige Schüppchen. Beim Austernseitling sind Stiel und Lamellen eher grauviolett. Außerdem hat der Muschelseitling einen eher olivbräunlichen Hut.
Auch sind Verwechselungen mit dem Berindeten Seitling möglich, der unangenehm schmeckt und wenn er jung ist von einem Velom umhüllt ist. Auch ist er deutlich heller als der Austernseitling.
Der bittere Laubholz-Knäueling unterscheidet sich vor allem durch die Konsistenz des Fleisches.
Besonders aufpassen muss man auf den Ohrförmigen Seitling, bei diesem ist es schon zu tödlichen Vergiftungen gekommen. Sein Fleisch ist weiß bis gelblich, ebenso die Lamellen und der Hut. Dieser Pilz wächst in der Regel im Sommer bis Herbst.
Speisewert vom Austernseitling:
Der Austernseitling ist ein hervorragender Speisepilz mit ausgezeichnetem Geschmack und einer Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten in der Küche.
Der Ausernseitling ist nicht roh genießbar, roh enthält er einen blutzersetzenden Stoff.
Rezepte mit Austernseitling:
Es gibt viele Möglichkeiten diesen leckeren Pilz zu verarbeiten. Er schmeckt auch einfach mit einer Zwiebel angebraten und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Hier einige, leckere Rezeptideen mit Austernseitlingen zum Nachkochen:
- Veganes Austernpilzgyros im Fladenbrot
- Austernseitlinge am Spieß mit Zitronenaioli
- Austernseitling Nuggets – in deftiger Panade
- Pulled Austernseitling Sandwich
- Weihnachtspizza mit Winterpilzen, Grünkohl und Preiselbeeren
- Quetschbeete und Austernseitlingsschnitzel in Röstzwiebel-Cornflakes-Panade an Erbs-Rhabarber-Gemüse
- Austernseitlingsburger mit Onion Rings und feuriger Bier-Senf-Sauce
- Weihnachtspizza mit Winterpilzen, Grünkohl und Preiselbeeren
- Veganer Braten mit Apfelglasur, dazu Pilze im Kartoffelnest und Coleslaw
- Potato Skins – gebackene, gefüllte Kartoffelschalen
- Pilz-Maronen-Ragout auf Schnitzel, Pellkartoffeln und Bohnen
- Anti-Jäger-Schnitzel mit Pommes und Pilzsauce
- Waldpilzsauce, einfach, mit frisch gesammelten Pilzen
- Waldpilzgulasch – ein Herbstspaziergang auf dem Teller
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Und hier ein Guide für alles Wissenswerte beim Pilze sammeln: was muss ich beachten?