Fichtenreizker aus der Gruppe der Blutreizker
Fichtenreizker aus der Gruppe der Blutreizker. Blutreizker sind Milchlinge mit rötender Milch, das heißt, dass sie bei Verletzungen rötlich ‘bluten’. Alle Arten von Blutreizkern sind essbar.
Fichtenreizker. Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale und Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger. Außerdem gibt es Informationen zum Speisewert und viele leckere Rezepte für den Fichtenreizker.
Weitere Bezeichnungen für den Fichtenreizker:
Nadelwaldreizker
LACTARIUS DETERRIMUS
Gattung:
Milchlinge – Reizker/Blutreizker
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Erntet nur Pilze, die Ihr zu 100% ganz sicher bestimmen könnt! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Ihr falsch liegt.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Eurer Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Ihr Euren Fund vorzeigen könnt.
Bestimmungsmerkmale Fichtenreizker:
Geruch:
Obstartig
Hut
Der Hut des Fichtenreizkers ist 3-12cm breit und rund. Er ist eingedrückt und anfangs ist der Hut eingerollt, bei älteren Pilzen steht er trichterförmig nach oben.
Die Hutfarbe ist orange bis gelbraun verblassend. Mit einer sehr leichten Ringelzeichnung. Je älter der Pilz wird, desto mehr spangrüne Zonen bilden sich, vor allem in der Hutmitte.
Lamellen
Die Lamellen sind blassorage, orange bis ockerfarben.
Die Lamellen stehen mäßig gedrängt, mit kürzeren Zwischenlamellen, und sie sind bogig bis etwas herablaufend am Stiel angewachsen.
Stiel
Der Stiel sitzt zentriert unter dem Hut. Er ist 5-15 cm lang, rötlich orange, teilweise leicht weißlich. Innen ist der Stiel wattig bis hohl.
Im Gegensatz zu vielen anderen Reizkern hat der Fichtenreizker keine Grübchen am Stiel.
Fleisch
Das Fleisch des Fichtenreizkers ist rötlich bis hellorange und leicht brüchig. Im Stiel ist es wattig und weißlich.
Milch
Die Milch des Fichtenreizkers ist orangerot, nach 10-30 Minuten wird sie weinrot.
Sporenpulver
Cremefarben
Vorkommen, Fichtenreizker:
Der Fichtenreizker wächst von Juli bis November im Nadel- und Mischwald ohne besondere Bodenansprüche.
Der Fichtenreizker wächst wie der Name schon sagt bei Fichten. Alle Blutreizker wachsen in der Nähe von Nadelbäumen.
Gibt es beim Fichtenreizker Verwechslungsgefahren? Gibt es giftige Doppelgänger des Fichtenreizkers?
Alle Blutreizker sind essbar
Der Fichtenreizker kann sehr leicht mit anderen Reizkern verwechselt werden. Dazu gehöhren zum Beispiel der Spangrüner Kiefernreizker, Edelreizker oder Lachsreizker. Alle diese Reizker sind essbar und haben eine rötende Milch. Alle Milchlinge mit roter Milch sind essbar. Sie bilden die Gruppe der Blutreizker, die allesamt Speisepilze sind.
Vorsicht vor giftigen Milchlingen
Reizker gehören zu den Milchlingen, darunter gibt es auch viele giftige und unverträgliche Arten. Am besten prüfst Du immer die Milchfarbe. Wenn Du Dich mit Milchlingen nicht auskennst, sammle nur Milchlinge mit roter Milch, also Reizker. Nie mit heller/weißer MIlch.
Farbstoffe in Blutreizkern
Eine Besonderheit bei Blutreizkern ist ihre leuchtend rote Milch. Diese orangeroten Farbstoffe im Reizker sind nierengängig. Ähnlich wie bei Rote Beete verfärbt sich dadurch der Urin rötlich. Aber keine Sorge, das ist völlig harmlos und vergeht schnell von alleine wieder.
Speisewert Fichtenreizker:
Reizker sind geschmacklich nicht bei allen Leuten beliebt. Sie haben eine besondere Note und sind dabei ganz leicht bitter. Mir schmecken sie sehr gut und ich mag alle Arten von Blutreizkern.
Einigen Leuten schmecken nur Edel- oder Fichtenreizker. Manche mögen alle Sorten.
Ich finde alle Reizker sind sehr leckere Speisepilze. Aber da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, kann ich nur dazu raten Reizker einfach einmal zu probieren, wenn Ihr die Gelegenheit dazu habt.
Ich empfehle auf jeden Fall die Reizker zu braten, zum Kochen sind sie weniger geeignet.
Achtung! Reizker, vor allem der Fichtenreizker, sind oft von Maden befallen! Dies genau prüfen, bevor sie in der Pfanne landen.
Reizker sind gesundheitsförderliche Pilze
Untersuchungen deuten darauf hin, dass Inhaltsstoffe der Blutreizker eine antibiotische, antikarzinogene und eine das Immunsystem stimulierende Wirkung haben.
In der Naturheilkunde und der traditionellen, chinesischen Medizin werden Reizker als Vitalpilze eingesetzt.
Blutreizker sind außerdem reich an Mineralien und Vitaminen.
Rezepte für Reizker:
Reizker schmecken am besten einfach in der Pfanne gebraten, mit Zwiebel oder Knoblauch und ein wenig Salz und Pfeffer. Zum Kochen sind sie eher nicht geeignet.
Hier einige Rezepte, die man sehr gut mit Reizkern kochen kann:
- Buchweizengrütze mit gebratenen Reizkern oder Champignons
- Gebratene Reizker auf deftiger Stulle
- Gebratene Semmel-Stoppelpilze auf Salbeipasta (die Semmel-Stoppelpilze einfach durch Reizker ersetzen)
- Herbstliche Omelettes mit Wildpilzen und Ricotta – vegan
- Scrambled Tofu – Rührtofu, veganes Rührei
- Bauernfrühstück – deftig, lecker und vegan
- Waldpilzsauce, einfach, mit frisch gesammelten Pilzen
- Waldpilzgulasch – ein Herbstspaziergang auf dem Teller