Hexenei der sehr jungen Stinkmorchel – eine Delikatesse
Hexenei der Stinkmorchel. Hier lernst Du alle Bestimmungsmerkmale und Wichtiges zum Vorkommen und Habitat. Außerdem Verwechslungsgefahren und eventuelle, giftige Doppelgänger. Außerdem gibt es Informationen zum Speisewert und einige leckere Rezepte für das Hexenei der Stinkmorchel.
Zuerst bildet sich das Hexenei
Bei wenigen Bauchpilzarten bildet sich beim Wuchs der Fruchtkörper zuerst das sogenannte Hexenei. Die darin enthaltenen Fruchtkörper der Stinkmorchel sind eine wahre Delikatesse. Sie schmecken entfernt nach Rettich und Nüssen und sie können nur sehr jung verzehrt werden.
Weitere Bezeichnungen für Hexeneier, bzw. Stinkmorchel:
Gichtmorchel, Leichenfinger, Aasmorchel, Gemeine Stinkmorchel, PHALLUS IMPUDICUS
Gattung:
Gitterlinge
Für das Sammeln von Pilzen gilt immer:
Ernte nur Pilze, die Du zu 100% ganz sicher bestimmen kannst! Es kann lebensgefährlich sein, wenn Du falsch liegst.
Beim kleinsten Zweifel: den Pilz nicht verspeisen!
Vielleicht gibt es in Deiner Gegend ja eine*n Pilzsachverständigen, wo Du Deinen Fund vorzeigen kannst.
Bestimmungsmerkmale vom Hexenei:
Die Hexeneier der Stinkmorchel wachsen größtenteils in der Erde und gucken nur ein wenig durch das Moos oder den Waldboden.
Hexeneier dürfen nur sehr jung geerntet erden, bevor der Pilzkörper anfängt daraus heraus zu wachsen. Sobald er durchbricht, entsteht auch der typische Aasgeruch der Stinkmorchel, der Fliegen und andere Tiere anlockt. Dann ist die Stinkmorcheln nicht mehr genießbar.
Für die meisten Pilze gilt, sie ganz jung nicht zu sammeln, da sie dann nicht zu bestimmen sind. Die Stinkmorchel hingegen kann man sehr gut als Hexenei bestimmen und es ist ihr einzig essbarer Zustand.
Fruchtkörper:
Das genießbare, innere feste Pilzfleisch ist von einer gelblichen Gallertschicht umgeben, diese ist etwa einen halben Zentimeter dick. darum befindet sich eine dünne, weißliche Haut.
Das essbare Hexenei selbst hat wiederrum eine weiße Haut, innen ist eine olivgrüne, dunkle Schicht, in deren Mitte sich der längliche, spätere Pilzkörper bildet.
Spätere Stinkmorchel
Die spätere Stinkmorchel hat einen großporigen, phallusartigen mit weißem Stiel und grün-bräunlichem Kopf. Der Pilz zerfällt netzartig.
Vorkommen des Hexeneis:
Im Nadel- und Mischwald von Frühsommer bis Spätherbst.
Gibt es bei Hexeneiern Verwechslungsgefahren? Oder giftige Doppelgänger des Hexeneis?
Der junge Fruchtkörper der Stinkmorchel kann mit anderen Hexeneiern verwechselt werden. Beispielsweise mit dem ungenießbaren Hexenei der Dünenstinkmorchel, es wächst allerdings außerhalb des Waldes und hat eine rötliche Außenhaut.
Die ebenfalls ungenießbare Hundsrute stinkt auch schon als Hexenei und das Ei ist innen insgesamt heller, es fehlen die dunklen Anteile.
Speisewert vom Hexenei:
Das junge Hexenei der Stinkmorchel ist ein guter Speisepilz, der aber viele abschreckt, weil die spätere Stinkmorchel so widerlich ist.
Rezepte mit Hexenei:
Da Hexeneier einen sehr eigenen nussigen, rettichartigen Geschmack haben, finde ich sie als Mischpilz ungeeignet. Am liebsten esse ich sie pur gebraten, als Topping für einen Salat oder einfach als Beilage zu deftigen Gerichten.
Das Hexenei muss vor der Verwendung von seiner gallertartigen Hülle befreit werden. Die Pilze dazu mit einem kleinen Messer aus ihrem Schleimmantel lösen und abspülen. Anschließend in dünne Scheiben schneiden.
Ein Rezept zum Anbraten der Hexeneier:
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Hier geht es zurück zum Artikel und zur Übersicht meines kleinen Pilzlexikons.
Und hier ein Guide für alles Wissenswerte beim Pilze sammeln: was muss ich beachten?