Scharbockskraut – Vitamim C Spender und Frühblüher
Das Scharbockskraut ist eines der ersten Kräuter, die im Frühjahr wachsen. Teilweise kann man den Vorboten des Frühlings schon im Februar ernten.
Mit seinen leuchtend gelben Blüten gehört es auch zu den Frühblühern, die schon im März ganze Blütenteppiche bilden. Allerdings entwickelt das Wildkraut ab der Blüte auch Giftstoffe, die Blätter dürfen also nur von Pflanzen geerntet werden, die noch keine Blüten ausgebildet haben.
Scharbock ist übrigens ein altes Wort für Skorbut. Denn das Scharbockskraut wurde früher auf Seefahrten mitgenommen, um Skorbut auf den langen Reisen ohne frische, vitaminreiche Kost zu verhindern. Das ist heute natürlich nicht mehr nötig. Insgesamt hat das Wildkraut heutzutage keine Bedeutung in der Heilkunde mehr. Früher setzte man es u.a. bei Zahnfleisch- und anderen Blutungen ein.
Regional wird das Scharbockskraut auch Glitzerli, Feigwurz oder Frühlings-Scharbockskraut genannt.
Welche Pflanzenteile kann ich verwenden?
Blätter
Die Blätter des Wildkrauts können nur bis zur Blüte verwendet werden.
Sobald sich die Blüten bilden, entwickelt die Pflanze den Giftstoff Protoanemonin und weitere Giftrstoffe. Protoanemonin reizt die Schleimhäute und verursacht Übelkeit und Erbrechen. Daher musst Du beim Ernten genau darauf achten, ob die Pflanze schon Blüten entwickelt. Wurzeln und Blüten sind ebenfalls giftig.
Wie sieht Scharbockskraut aus?
Die Wildpflanze kann man, neben ihren äußeren Merkmalen, sehr gut daran erkennen, dass sie als eines der ersten Kräuter im Frühling wächst. Teilweise ist sie schon im Februar zu finden und ab März fängt sie an sonnigen Standorten an zu blühen.
Scharbockskraut wächst oft flächendeckend und kommt in großen Mengen vor. Es erreicht eine Höhe von 10-20 cm. Die krautige Pflanze entwickelt grüne Blätter an langen, haarlosen, hohlen Stielen. Die Blätter sind Herz- bis Nierenförmig mit leichten Einbuchtungen und einer deutlichen Aderung. Die Blätter sind auf der Oberseite von etwas kräftigerem Grün als von unten, beide Seiten glänzen sehr stark. Auch die gelben, sternförmigen Blüten glänzen als wären sie lackiert, weswegen die Wildpflanze in der Schweiz auch Glitzerli genannt wird. Die Blüten tragen 8-11 Kronblätter.
Die Blütezeit reicht von März bis Mai, die Blätter müssen vor der Büte geerntet werden.
Womit kann ich Scharbockskraut verwechseln?
Es gibt einige ähnliche Hahnenfußgewächse, zum Beispiel dei Sumpfdotterblume, die giftig sind. Auch mit dem schwach giftigen Haselwurz könnten Laien das Scharbockskraut verwechseln.
Es soll auch schon zu Verwechselungen mit essbarem Gundermann oder Veilchenblättern gekommen sein.
Wo finde ich Scharbockskraut?
Das Wildkraut wächst auf feuchten Wiesen, Weiden und an Wegrändern, in Gebüschen und in Laubwäldern. Es bildet eine dichte Bodenschicht, bevor die Bäume ihr Laub entwickeln.
Bei mir ist das Scharbockskraut, neben Bärlauch, immer Bestandteil meiner ersten Wildrkäuterwanderung im Jahr.
Was kann ich mit Scharbockskraut machen?
Die jungen Blätter enthalten viel Vitamin C und andere gute Inhaltsstoffe. Mit seinem herben, leicht scharfen Geschmack kann man das Blattgrün sehr gut roh in Salate, Dressings, veganen Kräuterquark oder Brotaufstriche geben.
Seine ursprüngliche Notwendigkeit als wichtiger Vitamin C Lieferant nach kargen Wintern, hat das Scharbockskraut heutzutage nicht mehr.
Hier einige leckere Rezeptideen mit Scharbockskraut zum Nachkochen:
Ahorn Triebe auf Wildkräutersalat
Du willst mehr über Wildkräuter im Frühjahr erfahren?
In meinem kleinen Wildkräuterlexikon zeige ich Dir viele Wildkräuter für die Küche, mit tollen Fotos, Bestimmungsmerkmalen, Infos und Rezepten.